In Ergänzung zum fleischkritischen Kommentar von Thomas Müller möchte ich auf die kulturellen Einflüsse bei der Fleischpräferenz und die globale Entwicklung beim Fleischkonsum hinweisen und auf den Zusammenhang zwischen Höhe des Fleischkonsums und Adipositas.
In der ETH-Präsentation Was isst die Welt zeigt die Folie 14 „Jährlicher Fleischkonsum weltweit“, dass beide Amerikas, Australien und Europa die Hauptfleischkonsumenten sind mit im Durchschnitt deutlich mehr als 70 kg Fleisch pro Kopf und Jahr. Zugleich sind das auch die Kontinente mit der höchsten Kalorienzufuhr pro Person. Teilweise ist diese Fleischpräferenz Ausdruck des höheren Lebensstandards (weswegen in Ländern wie China der Fleischkonsum auch rapid zunimmt), teilweise ist sie jedoch kulturell bedingt, was wohl die über 100 kg Fleisch pro Person und Jahr in den USA, Argentinien, Spanien und Australien erklärt. In Europa ist in den letzten 20 Jahren der Fleischkonsum leicht zurückgegangen, in den USA hat er weiter zugenommen.
Es gibt einige Studien, die einen Zusammenhang zwischen hohem Fleischkonsum und Übergewicht, feststellen, z.B. Meat consumption is associated with obesity and central obesity among US adults wo man liest:
„Considerable differences existed in MC [meat consumption] across sociodemographic groups among US adults. Those who consumed more meat had a much higher daily total energy intake, for example, those in the upper vs bottom quintiles consumed around 700 more kcal day“.
Grund für das Übergewicht bei hohem Fleischkonsum scheint die grosse Kalorienaufnahme durch schon relativ wenig Fleisch zu sein.
Völligen Fleischverzicht zu fordern ist wohl kontraproduktiv, da damit nur wenige erreicht werden. Der neue Standard sollte ein Fleichkonsum nahe bei 50 kg/y sein so wie in Japan. Nur 3% der Japaner sind adipös (USA 30%)
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